Was mich Yoga lehrt!

Yoga ist schwer in Worte zu fassen. Es ist so vieles gleichzeitig, nämlich alles Neue und alles Alte, alles was konstant und was vergänglich ist, alle Freude und alle Traurigkeit. Aber vor allem hat es mir folgendes gelehrt:

ZU TORKELN (oder auch nicht):
Ich kenne das torkeln ja ganz gut, dachte ich. Vor einigen Jahren torkelte ich nach durchzechten Nächten nicht selten aus der einen oder anderen Bar. Aber nicht Richtung nach Hause, sondern in die nächste Bar. Mittlerweile sieht das Torkeln anders aus: selbst nach 2 Jahren Yoga bin ich auf der Yoga-Matte nicht davor gefeit, völlig aus dem Gleichgewicht zu geraten. Wie auch im alltäglichen Leben. Manchmal schmeißt uns das Leben einfach unvorbereitet aus vertrauten Bahnen. Aber Yoga lehrte mich, dass dies einfach dazu gehört. Es gehört dazu, unvorhersehbar aus dem Gleichgewicht zu geraten, unsicher zu sein und überrascht zu werden. Nicht nur einmal bin ich dabei auf die Nase gefallen, egal wie gut ich mich fühlte. Weil? Weil es einfach so ist! Und wissen Sie was noch dazu gehört? Wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

ZU ATMEN:
Das vergaß ich nämlich manchmal. In Situationen die mich überfordert haben, in Momenten in denen ich nicht ich selbst war. Dann, wenn der selbst auferlegte Leistungsdruck größer war als ich oder wenn das Ego noch mehr und noch schneller alles erreichen wollte. Dann vergaß ich zu atmen und merkte es nicht einmal. Yoga lehrte mir, selbst oder gerade in der Anspannung zu atmen. Selbst dann Luft durch meine Lungen strömen zu lassen und den Moment, nämlich mich selbst, in genau diesem Moment, wahrzunehmen. Wahrzunehmen wie ich mich jetzt fühle, wer ich jetzt bin und ob mich dieser Moment tatsächlich „nährt“, ob er mir gut tut.

FOUNDATION BABY:
Alles liegt in der Stabilität. Die Beine, von der Zehe bis zum Becken, sind wie unsere Wurzeln. Ein Baum kann nur dann hoch und gesund wachsen, wenn seine Wurzeln stabil sind. Ohne feste Basis, ohne seine Wurzeln, seine Herkunft, seine Identität, seine Ängste, seine Sehnsüchte, seine Träume, sich selbst mit allen Facetten zu kennen, ohne das fehlt uns die nötige Stabilität im Leben. Sich selbst zu kennen schafft eine Basis, damit wir sicher über uns selbst hinaus wachsen können.

ZU WEINEN:
Minute 38:15 der Anfänger / Fortgeschrittenen Klasse, welche ich über 5 Monate hinweg regelmäßig praktizierte, und die Stimme sagte „put your knee forward to your arm and prepare for Pigeon Pose“. Minute 38:17 und die Tränen strömten aus mir heraus wie ein Wasserfall. Woche für Woche kamen so viele Gefühle hoch, die ich bis dato nicht kannte, die ich über die Jahre hinweg gut versteckt hatte und die von Mal zu Mal in Minute 38:17 hervorbrachen. Es überforderte mich, machte mir Angst weil ich nicht wusste was da mit mir passierte. Aber es lehrte mir gleichzeitig meinem Körper zu vertrauen. Es lehrte mir, dass Gefühle und Bewegungen ein Zusammenspiel waren, welches ich nicht erklären und kontrollieren kann. Es lehrte mir, loszulassen und zu vertrauen.

ZU LACHEN:
Nämlich über mich selbst. An einem Tag, an dem ich es nicht erwartet hätte, schaffte ich es. Ich schaffte es, auf beiden Armen zu balancieren. Verbissen stieg ich am Tag danach auf die Yoga-Matte. In Vorfreude, wieder dieses Erfolgserlebnis, dieses Staunen über mich selbst erleben zu dürfen. Nichts. Nicht mal ansatzweise konnte ich das Gleichgewicht halten. Nicht ansatzweise kamen Atmung und Bewegung ins fließen. Und am Ende lachte ich, nämlich über mich selbst. Über die Verbissenheit, die Erwartung, aber vor allem über das Ego. Das Ego, welches forderte, dass ich es heute wieder und noch weiter schaffen würde. Über die Getriebenheit, ständig Zielen hinterher zu hecheln, anstatt einfach das Jetzt zu genießen, ohne es mit gestern oder morgen zu vergleichen.

VERÄNDERUNG UND KONSTANTE:
Eine Yoga-Pose ist niemals so wie sie einmal war. Geht auch gar nicht. Weil sich der eigene Körper von Yoga-Einheit zu Yoga-Einheit, von Tag zu Tag verändert. Mein Körper wird nie wieder so sein wie er einmal war, auch die Gedanken werden nie dieselben bleiben. Somit ist auch jede Yoga-Einheit, jede Yoga-Pose, bei jedem Mal anders. Einmal fühle ich mich in der „Krieger-Pose“ stark, beim nächsten Mal feminin und sanft, beim übernächsten Mal schwach und zerbrechlich. Das einzige was konstant ist, ist der Atem. Der Atem lässt Luft ein und aus fließen. Alles andere, alle Gedanken, alle Gefühle, all die Anspannung und Entspannung kommen und gehen. Was konstant ist, ist die Veränderung und der Atem, der uns am Leben hält.

Ich könnte diese Liste noch fortsetzen und dennoch wäre sie nicht zu Ende weil ich mir sicher bin, dass mir Yoga noch mehr lehren wird. Es findet jeder seinen eigenen Zugang, zieht seine eigenen „Lehren“, hat mit Sicherheit andere Erfahrung als ich. Aber dennoch ist die Verbundenheit zu Yoga, nämlich in Form einer Verbundenheit mit sich selbst durch Yoga, eine besondere, für die ich dankbar bin.

Hoffnung und Selbstverantwortung, ein unschlagbares Paar!

Wir alle hoffen. Auf Gesundheit, auf Liebe, dass alles besser wird, dass das Schicksal alles in die Wege leitet, dass wir die Lösungen für Probleme auf dem Silbertablett präsentiert bekommen, dass andere für das eigene Glück sorgen werden und noch viel mehr.

Hoffnung ist gut! Erstens hilft uns die Hoffnung weiter zu gehen, wo im ersten Augenblick kein Ausweg erkennbar ist. In Situationen, wo man selbst machtlos ist und Opfer der äußeren Umstände, ist Hoffnung überlebensnotwendig. Es heißt nicht umsonst „Die Hoffnung stirbt zuletzt“. Zweitens besiegt Hoffnung die Angst. Wir alle tragen Ängste in uns. Kleinere, die uns täglich begrüßen und größere, die alle heiligen Zeiten lautstark an die Tür klopfen. Doch die Hoffnung weckt in uns den Mut, die Angst zu überwinden. Und drittens zeigt uns die Hoffnung sehr schön, was wir uns im tiefsten Inneren wünschen.

Wir Menschen neigen allerdings manchmal zu Bequemlichkeit (und hier nehme ich mich selbst nicht aus, keine Sorge lieber Leser) und verweilen in der Hoffnung. Irgendwer wird vermutlich kommen und meine Gesundheit wieder herstellen, mein Glück vermehren, mich lieben und mir täglich Goldmünzen unter den Polster legen. Dabei vergessen wir, dass wir unser Leben nur selbst verbessern können. Und hier kommt die Selbstverantwortung ins Spiel. Das eigene Leben zu verbessern, dafür ist jeder selbst verantwortlich. Ein kluger Mann sagte mir einst einen entscheidenden Satz zu mir „Es gibt nur zwei Möglichkeiten im Leben: akzeptieren oder ändern.“

Hoffnung ist gut und manchmal das einzige, was Situationen erträglich macht, keine Frage! Aber in der Hoffnung verweilen, bringt Stillstand. Lieber Leser, ich verpflichte mich hiermit (jawohl, sogar schriftlich): Raus aus der Hoffnung, und rein in die Selbstverantwortung, hurra! Und Sie?

Dinkelbrot selbst backen – leicht gemacht…

Seit vielen Jahren besitze ich ein Rezept, welches ich einer sehr bewundernswerten Frau mit einem großen Herzen verdanke. Kein Brot der Welt schmeckt so lecker wie dieses, ist richtig gesund, aus Dinkelmehl gemacht und total einfach selbst zu backen. Zusätzlich gibt es noch viel mehr Benefits, aber erstmal hier die Vorgangsweise wie du es selbst zaubern kannst:

  • Nimm eine große Schüssel und eine Küchenwaage. Zuerst gibst du
  • ½ kg Dinkelmehl hinein. Dann
  • 1 Packung Germ (Trockenhefe; gibt’s im 3er Pack zu kaufen) und
  • 150 Gramm Kerne: hier kannst du zusammenmischen was du magst. Ich verwende gerne Leinsamen, Kürbiskerne, Sesam, geriebene Haselnüsse und Sonnenblumenkerne. Anschließend schnapp dir einen Esslöffel und gib
  • ½ Esslöffel Salz dazu.
  • ½ Teelöffel Zucker kannst du auch hineingeben, den lass ich aber immer weg.
  • Nun das Ganze (gleich mit dem Esslöffel wenn du so wie ich anschließend nicht zu viel abwaschen willst) durchmischen und einen
  • ½ l lauwarmes Wasser dazugeben. Rühr das ganze kräftig durch, damit es ein schöner Teig wird.
Dinkelbrot - leicht gemacht

Bereite eine Kastenform vor, entweder mit Backpapier ausgelegt oder gut gefettet.
(INFO: Wenn du von allem die doppelte Menge nimmst, kannst du zwei Kastenformen füllen und gleich zwei Brote backen, super zum Einfrieren!)
Der Teig kommt nun in die Kastenform. Stell es dann in den kalten Ofen. Ja, es ist nicht einmal vorheizen notwendig. Auf den Backrohrboden kommt ein kleiner Topf mit einem ¼ l Wasser (vermutlich zwecks der Feuchtigkeit). Nun wird das ganze bei 200° Ober- und Unterhitze für ca. 75 Minuten gebacken. Wenn die Zeit abgelaufen ist, nimm die Kastenform aus dem Backrohr und gibt das Brot aus der Kastenform, ziehe das Backpapier vorsichtig ab und voilà:

Die versprochenen Benefits:

  • Es sättigt. Du wirst den Unterschied zu herkömmlichen Weißbrot oder auch Vollkornbrot spüren und dein Körper wird es dir danken.
  • Experimentier-Freude ist angesagt! Du kannst auch versuchen Karotten hineinzureiben, auch Tomaten klein zerstückelt und hineingemischt schmecken super!
  • Du lernst wieder wie unglaublich gut ein einfaches Brot mit Butter und Schnittlauch schmeckt.
  • Du wirst den Geruch von frisch gebackenem Brot in deiner Wohnung lieben!

Viel Spaß beim gesunden Brot backen – leicht gemacht!